Aussicht von unserem Balkon in Plett

Unser 7 km langer Strandspaziergang... ;-)

 

In Plettenberg Bay haben wir zwei Nächte verbracht. Auch „The Plett“ genannt, ist ein exklusives Seebad mit drei herrlichen Stränden, die sich über 7 km erstrecken und gute Badestellen bieten. Man sagt es scheint hier an 320 Tagen im Jahr die Sonne. Wir haben ein wunderschönes Hostel mit Blick auf das Meer gefunden. Der schönste Ausblick, den wir jemals in einem Hostel vom Balkon aus genießen konnten…

 

Ein Mitarbeiter hat uns ein gutes Fischlokal im Ort empfohlen, nachdem wir endlich unseren „ersten“ Fisch aus Südafrika verspeisen wollten. Es war köstlich!! Ich habe selten so einen guten Hake-Fisch gegessen. Ich war so begeistert davon, dass für die nächsten drei Tage ebenfalls Fisch auf meinem Speiseplan stand! ;-) Es scheint, als werde ich hier zum absoluten Fisch-Liebhaber …

 

Am nächsten Morgen haben wir einen 7km langen Strandspaziergang gemacht, um unsere sportlichen Aktivitäten in Südafrika wieder anzukurbeln. Langsam fehlt mir mein wöchentliches Fitnessstudio wirklich sehr!

 

In Moorreesburg werde ich versuchen, mein ganz persönliches Fitnessprogramm auszuarbeiten und jeden Tag eine Stunde in meiner Freizeit zu investieren.

Der Strandspaziergang tat uns allen gut und somit haben wir unseren Sportplan für den nächsten Tag gleich festgelegt - wir gehen Kanu fahren!

 

Am Morgen haben wir ein gesundes und ausgiebiges Frühstück im wunderschönen „Claire’s Cakes & Coffee“ genossen. In diesem Café werden wunderhübsche und leckere Cupcakes, Torten, Kekse, ausgewogene Müslis und viele selbstgemachte Köstlichkeiten verkauft. Alles sieht entzückend aus und wird unter hübschen Glaskugeln dekoriert oder mit Blüten auf dem Teller serviert. Der Laden entsprach meinen Traumvorstellungen. Ich dachte sofort an meine geliebte Gustavstraße in Fürth und das sich ein solcher Laden dort gut machen würde…

 

Es ging weiter in den Wilderness National Park. Hier haben wir, wie geplant, die Kanus gemietet und sind 1,5 Stunden den Fluss entlang gepaddelt. Debi und ich hatten ein Zweierkanu und Sebastian fuhr in einem Einserkanu. Es war ein Spaß, nachdem wir ein kleines Battle untereinander veranstalteten.

Am Ende des Flusses führte noch ein 30-minütiger Wanderweg durch den Dschungel zu einem Wasserfall. Wir mussten uns wirklich einen Ruck geben die Wanderung auch noch in Angriff zu nehmen, nachdem wir vom Rudern schon völlig erschöpft waren. Aber aufgrund unserer neuen Pläne in Sachen sportlicher Aktivitäten, zogen wir unser Programm voll durch. Wir liefen rasch zum Wasserfall und anschließend fuhren wir mit dem Kanu gegen den Strom zurück. Ich war so erschöpft, dass ich bereits am selbigen Tag noch Muskelkater verspürte!! ;-)

 

Unsere Route ging weiter Richtung Oudtshoorn, der Metropole der Straußenzucht. Die Einwohner sagen, dass die großen Vögel nirgendwo so erfolgreich gezüchtet werden, wie dort. Unsere nächste Unterkunft sollte das „Paradise Backpackers“ sein. Ebenfalls ein nettes Hostel mit einem Empfangsbereich und einer Rezeption, welches fast einem Hotel glich. Es befand sich ein kleiner Shop darin, worin man Straußeneier – und Federn kaufen konnte, ein kleines Kaffee mit versch. Frühstücksangeboten und einer großen Couch mit vielen Sitzmöglichkeiten. Nebenan war eine Bar mit einer kleinen Feuerstelle. Es war sehr gemütlich und wir verbrachten unseren Abend dort. Debi hat einen alten Schulfreund getroffen, den wir zuvor noch abgeholt haben.

 

Nach unserem gesunden Müsli-Frühstück am nächsten Morgen, haben wir die bekannte Straußenfarm in Oudtshoorn aufgesucht. Leider fanden aufgrund der Schlechtwetterverhältnisse keine Straußenritte statt. Außerdem teilte man uns mit, dass die Straußenfedern der Tiere bei Feuchtwerden das Riechen anfangen und das wollten wir uns ersparen! ;-)

 

Da wir jedoch immer eine Alternative finden, viel unsere Wahl auf eine Chocolaterie in Oudtshoorn. Eine nette Dame öffnete uns die Türe und lud uns ein Ihren Pralinenladen zu besuchen. Sie berichtete uns von Ihrer Zeit in Belgien, wo sie die Kunst des Chocolatiers erlernen durfte und das Ihre Pralinen alle von Hand gefertigt werden. Sie gab uns eine Kostprobe und stellte die einzelnen Prachtexemplare Ihrer Erzeugnisse vor.

Jedem von uns ist das Wasser im Munde zerlaufen und somit gönnte sich jeder von uns ein Tütchen handgefertigter Pralinen aus Rococo’s Lädchen.  

 

Anschließend haben wir noch eine Olivenkostprobe im Laden gegenüber genommen. Auch hier erlebten wir wieder die Gastfreundlichkeit der Südafrikaner. Wir kauften dort noch frisch gebackenes Brot mit Spinat und Feta, für unsere spätere Wegverzehrung.

 

Heute sind wir über die wundervolle Route 62 nach Montagu weitergefahren. Die Route 62 gilt auch als Längste Weinstraße der Welt und es bietet die schönsten Bergpässe des Landes. Ich persönlich finde diese Strecke schöner als die bekannte Garden Route. Auf dem Weg haben wir einen Zwischenstopp in „Ronnies Sex Shop“ eingelegt. Dieser Pub wurde uns vom Hostelbesitzer aus Plett empfohlen. Es ist kein Sex Shop, sondern wird nur spaßhalber so bezeichnet. Allerdings scheint dieser Laden hier Kult zu sein…im ganzen Pub hängen BH’s & Unterhöschen an den Wänden. Keine Ahnung, ob sie von den Besuchern stammen!! ;-)

 

In Montagu hat dann leider unser Auto den Geist aufgegeben. Glücklicherweise haben wir es noch zu unserer Unterkunft geschafft. Um dorthin zu gelangen, mussten wir einen kleinen Fluss mit dem Auto überqueren. Es war ein Abenteuer!! :--)

Aber es hat sich gelohnt, da wir zwei große Doppelzimmer mit sep. Dusche für uns alleine hatten. Die Vermieterin hat uns sogar noch einen Preisnachlass gewährt und somit nächtigten wir dort für nur € 10,00. Bisher haben wir immer in sogenannten dormitory rooms übernachtet. Wobei wir fast überall das Glück hatten, dass Zimmer alleine nutzen zu können. Die dormitory rooms kosten im Durchschnitt 9-13 Euro. Für die Doppelzimmer in Backpackers muss man weitaus mehr bezahlen.

Die Besitzer waren sehr hilfsbereite Leute und sie boten uns netterweise an, unser Auto kurz anzusehen. Vermutlich funktionierte die Kühlung nicht mehr, da wir von nun an ständig Wasser nachfüllen mussten, damit keine Überhitzung stattfindet.

Am nächsten Morgen ist unser Auto zwar wieder gefahren, aber die Geräusche die es nun von sich ließ, gaben Anlass zur Sorge.

Trotzdem wollten wir unsere Zeit in Montagu nochmals richtig genießen und deshalb ließen wir uns wegen der Autosache nicht aus der Ruhe bringen.

 

Montagu, bzw. der Hof auf dem wir nächtigten, bot uns den perfekten Ort um Energie für die kommende Zeit zu tanken. Das Anwesen lag in einem fruchtbaren Tal, umringt von Bergen. Auf dem Hof befanden sich Unmengen von Perlhühnern und Pfauen. Die männlichen Pfauen hatten ein prachtvolles Gefieder, welches sie des Öfteren aufstellten, um bei den weiblichen Pfauen für großes Aufsehen zu sorgen. Außerdem traf man auf dem Hof 4 Hunde, eine Katze und ein Pony an. Unsere Zimmer waren ursprünglich aus einem Stall zu Gästezimmern umgebaut. Nebenan befand sich eine Küche, die wir ebenfalls alleine nutzen durften.

 

Wir genossen die Zeit dort alle sehr und somit haben wir uns für eine weitere Nacht auf diesem tollen Gelände entschlossen. Einem Hof, wo einem die Pfauen direkt vor der Nase herumtanzten und uns die Perlhühner lautstark krähend morgens um 7 Uhr weckten! :-)

Am zweiten Tag hatten wir herrlichen Sonnenschein und die Vermieter haben uns die größte Attraktion von Montagu, das Thermalbad empfohlen. Es befindet sich 3 Kilometer vom Ortskern entfernt und die Quellen, welche teilweise 45 Grad heiß und jodhaltig sind, sollen heilend wirken.

Wir verbrachten den ganzen Tag dort und genossen das warme Wasser und das Sonnenbaden. Zwischendurch sind wir noch Essen gegangen und ich gönnte mir mal wieder Tiger Prawns! :-)

Den restlichen Abend verbrachten wir bei Sonnenuntergang im heißen Whirlpool. Es war großartig!

 

Am nächsten Morgen haben wir noch einen Markt in Montagu besucht und dort Pancakes mit Zimt und Zucker gegessen.

Der Zustand unseres Autos hatte sich leider wieder verschlechtert und somit haben wir beschlossen, unsere Route schnellstmöglich nach Hause zu verlegen.

Auf dem Weg haben wir immer wieder Stopps eingelegt, um Wasser nachzufüllen. In Worcester haben wir in einem niedlichen Café Kuchen gegessen und unserem Auto eine kleine Verschnaufpause gegönnt.

 

Danach steuerten wir auf unser geliebtes Kapstadt zu und konnten bereits den imposanten Tafelberg erkennen.

Unser Auto hatte es bis nach Kapstadt geschafft!!

Am Zebra Crossing Backpackers angekommen, trafen wir wieder Sebastians Bruder mit seiner Freundin.

Gemeinsam sind wir noch zum Green Market gefahren und haben in einem kurdischen Restaurant eine Shisha geraucht. Der perfekte Zeitpunkt, um die letzten zwei Wochen noch einmal Revue passieren zu lassen.

Unseren letzten Abend verbrachten wir in Kapstadt in der Long Street. Somit endete unsere Reise genau dort, wo sie begonnen hatte…

 

Am nächsten Morgen erwachte ich mit Kopfschmerzen und ich war hundemüde. Leider hatten wir am Vorabend zu viel durcheinander getrunken und nachts stürmten noch 5 Holländer in unser Zimmer, die zusätzlich für Unruhe sorgten.

Sebastians Bruder hatte uns noch den Tipp gegeben, auf der Rückreise nach Moorreesburg das „Canal Walk“ – Einkaufszentrum zu besuchen.

 

Trotz unserer durchzechten Nacht, kamen wir sofort wieder in Stimmung, nachdem die Lust auf Shoppen bei uns allen groß ist!! :-)

Im „Canal Walk“ Einkaufszentrum befinden sich über 400 Shops und man kann sich dort tatsächlich verlaufen.

Wir verbrachten den ganzen Nachmittag im Center und fuhren anschließend ins Kinderheim zurück.

 

Leider gab unser Auto in Malmesbury, 30 km von Moorreesburg entfernt, nun doch den Geist auf.

Wir riefen Mr. Smit, den Leiter vom Kinderheim an, und baten ihn uns aus Malmesbury abzuholen.

Wir warteten an einer Tankstelle, neben schlafenden Obdachlosen, bis er uns nach einer Stunde abholte. Als wir im Auto saßen, mussten wir alle lachen. Die Situation war einfach zu komisch. Jedem von uns viel immer wieder ein witziger Spruch ein, über den wir uns amüsierten.

 

Die zwei Wochen in Kapstadt, in der wir eine sagenhafte Route zurücklegten, waren eine tolle Erfahrung. Wir haben viel gesehen und erlebt, jedoch trotz des Einbruchs, dem kassierten Strafzettel und dem liegen gebliebenen Auto unseren Humor nicht verloren.